Ein kartographischer Überblick über Dynamiken und räumliche Verflechtungen
Stadt-Umland-Atlas Hamburg
Im Herbst 2025 erschien der Stadt-Umland-Atlas Hamburg als Buch im JOVIS Verlag – das Ergebnis von zweieinhalb Jahren Arbeit, in denen über 150 Datensätze aus drei Bundesländern in über 300 Karten und Abbildungen zusammengeführt wurden. So entstand ein umfassendes Bild räumlicher Dynamiken und Strukturen über administrative Grenzen hinweg. Dabei ist dieser Atlas mehr als eine reine Kartensammlung. Er bietet den Rahmen für eine breite Diskussion über die zukünftige räumliche Entwicklung Hamburgs in Resonanz mit seinem Umland und ist zugleich die Grundlage für die Aktualisierung des räumlichen Leitbilds.
Die Erarbeitung war ein Gemeinschaftswerk: Mehr als 100 Fachkundige aus Hamburg und Umland waren direkt an der Entwicklung des Atlas beteiligt – in Workshops, bei der Datenbeschaffung und bei der gemeinsamen Schärfung der Karten.
Neben der Publikation als Buch wird es den Stadt-Umland-Atlas Hamburg auch online als Fachportal geben, in dem die Kartendarstellungen und ein Großteil der Datensätze abrufbar sind.
2023–2025
Hamburg
Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Julian Petrin, Katharina Grön, Tobias Hage, Sören Rothert, Philipp Winter, Saskia Niklas, Philip Spring

Im Herbst 2025 erschien der Stadt-Umland-Atlas Hamburg im JOVIS Verlag – Ergebnis von zweieinhalb Jahren gemeinsamer Arbeit, das uns einmal mehr gezeigt hat, wie essentiell Daten sind, um die Komplexität von Stadt zu verstehen. Im Auftrag der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Hamburg (BSW) haben wir über 150 Datensätze aus drei Bundesländern in mehr als 300 Karten und Abbildungen vereint. Sie zeichnen ein umfassendes Bild räumlicher Dynamiken über Grenzen hinweg. Der Atlas ist mehr als eine Kartensammlung – er erzählt Geschichten und regt zu Diskussionen über die künftige Entwicklung Hamburgs mit seinem Umland an. Er dient als Grundlage für das räumliche Leitbild und steht online als Open Data bereit. Als Hardcover-Ausgabe ist der Atlas hier ↗︎ erhältlich.
Sachliche Diskussionen brauchen objektive Entscheidungsgrundlagen
Die Planung von Städten wird zunehmend komplexer. Hamburg steht wie viele wachsende Metropolen vor drängenden gesellschaftlichen Zukunftsfragen: Klimaschutz, Mobilitätswende, Bevölkerungswachstum und bezahlbarer Wohnraum wirken weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es verlässliche, datengestützte und möglichst objektive Entscheidungsgrundlagen. Insbesondere in emotional geführten Debatten ermöglicht eine neutrale Darstellung des Raums Orientierung und schafft die Basis für sachliche Diskussionen.Sie eröffnet einen neuen Blick auf das große Ganze, macht räumliche Dynamiken nachvollziehbar und liefert eine zugängliche Grundlage für Politik, Verwaltung, Fachwelt und Bevölkerung. Die Aggregation und Aufbereitung räumlicher Daten war daher selten so wichtig und aufgrund von Inkonsistenzen selten so herausfordernd wie heute – als Fundament für verlässliche Entscheidungen und nachhaltige Stadtentwicklung.
Lost in Translation: Von Datensätzen zu Datengeschichten
Während die europäischen Nachbarn wie Frankreich, Spanien, Estland oder Dänemark klare Vorreiter in der Open-Data- und Open-Goverment-Entwicklung sind, hat Deutschland insbesondere in Bereichen wie Datennutzung und -zugang durchaus noch Aufholpotenzial. Dennoch wurden in den letzten Jahren wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht: So sind enorme Datenbestände auf unterschiedlichen Ebenen vorhanden, viele von ihnen sogar öffentlich zugänglich. In Letzterem nimmt Hamburg bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
Doch das schlichte Vorhandensein von Daten allein reicht für die Lösung komplexer planerischer Fragestellungen nicht aus. Was es braucht, ist eine verständliche Aufbereitung, einen intelligenten Umgang mit Datenlücken und die Einordnung in den richtigen Kontext. Kurz gesagt: Kompetenz in Kartografie, Datenaufbereitung, GIS, Design, Kommunikation und Stadtplanung gleichermaßen. Der Stadt-Umland-Atlas spiegelt unsere Kompetenz in diesem Feld in 17 Kapiteln wider. In anspruchsvoll visualisierten, übersichtlichen Karten, ausgeführt in verschiedenen Abstraktionsgraden und flankiert mit einer fachlich versierten, redaktionellen Begleitung ist es uns gelungen, Unmengen an Daten sprachfähig zu machen. Im Atlas erzählen sie erste Geschichten, die die Basis für weitere Fragen und Verhandlungen im Raum bilden können.
Spannende Geschichten finden sich überall. Wir können sie erzählen.
Der Atlas ist ein besonderes Werk, in seiner Komplexität vielleicht sogar ein once-in-a-lifetime-Produkt, das nur wenige Städte oder Regionen in Angriff nehmen können. Was uns die Arbeit am Atlas aber gezeigt hat: Daten sind nicht langweilig – nie. Es braucht jedoch jemanden, der sie dazu befähigt, spannende Geschichten zu erzählen. Sei es auf kommunaler Ebene, im Stiftungskontext oder in der Immobilienwirtschaft. Wir sind bereit und vor allem in der Lage dazu, Datenbestände so aufzubereiten, dass ihre Geschichten begeistern, zum Eintauchen und Mitgestalten einladen und den Datensatz von heute in der Stadt von übermorgen weiter schreiben. Dabei kann der Fokus auch auf einzelnen Themenschwerpunkten liegen. Wir sind uns sicher: An Daten mangelt es niemandem und nirgendwo. Wenn ihr also zeigen wollt, was euren Standort, eure Branche aktuell bewegt, euch aber die Hände gebunden sind, da ihr die Sprache der Daten nicht sprecht – die Auswertung und Übersetzung euch nicht gelingt, dann: Lasst uns sprechen! Lasst uns eure Datenstories erzählen.
